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Beachvolleyball
Die Beach-News 2010.
A-CUP - Bad Laer 2010
BERICHT.

*** Samstag/Sonntag, 2./3. Juli 2010 ***
ZWEIMAL HALBFINALE  IM GLUTOFEN!

An das Turnier in Bad Laer werden wir uns wohl noch länger erinnern können. Und das fast ausschließlich aus durchaus positiven Gründen. Angefangen beim allmorgendlichen Taschepacken. Selten war es nämlich so leicht: Ein kurzes Shirt, ne kurze Hose, Flip-Flops – Fertig! Ach ja, Deutschland-Trikot natürlich nicht vergessen, denn es war ja auch noch Viertelfinalzeit! Und dabei war ich persönlich eigentlich immer noch im Achtelfinal-Rausch, denn Leute, mal ehrlich: Es gab wirklich nix geileres, als nach diesem 4:1 gegen England fünf Tage in London zu verbringen. Es war ein Traum!! Und das meine ich Ernst!

Tja, aber diese 5 Tage brachten nun auch das vielleicht einzige Problem mit sich: Denn wer erst am Freitagabend um 21 Uhr wieder in Bremen landet, aber am Sonnabendmorgen um 10 Uhr schon wieder in Bad Laer sein soll, der ist in erster Linie eins: Müde! Von daher stellte ich gleich beim Einsteigen in meines Partners Automobil fest, dass ich am Sonntag nicht noch mal spielen würde! Sein leicht arrogantes Lächeln gab mir nicht das Gefühl, Ernst genommen worden zu sein…

 

Ein weiterer Grund, warum wir den A-Cup von Bad Laer wohl nicht so schnell vergessen werden, ist auch das 1. Spiel. Wobei, genau genommen, nur der erste Satz vom ersten Spiel gegen Otte/Weigel. Denn wann kommt es schon mal vor, dass man bei 8:13 die Seiten wechselt und ein paar Minuten später den Satz mit 16:14 gewonnen hat. So geschehen an diesem Sonnabendvormittag. Wir haben in dieser Saison zwar schon einige Male schier aussichtlose Rückstände aufgeholt, doch dieses Mal trieben wir es echt auf die Spitze. Bei 9:14 sieben Breaks in Folge zu holen – das ist schon echt MEGAGEIL!!! Und ich hatte noch beim 12:14 gedacht: Scheiße, voll dämlich bei 40 Grad jetzt soviel Energie zu investieren um dann den Satz doch noch mit 13:15 zu verlieren. Aber, hey, es sollte anders kommen. Ich glaube, eine Beschreibung des zweiten Satzes spar ich mir. Nur soviel: Ich glaube, unsere Gegner trauern diesem ersten Satz heute noch nach…

 

Das zweite Spiel gegen Christian und Tommy kam insgesamt weit weniger spektakulär daher. Wir spielten einen äußerst soliden ersten Satz und hatten in Durchgang zwei ein paar Probleme mit der Annahme. Doch dann tat uns Christian immer wieder mal den Gefallen und setzte Tommy verbal stärker unter Druck, als wir es je mit irgendwelchen Aufschlägen hätten tun können. Ich glaube, das war am Ende dann sogar fast der ausschlaggebende Punkt für unseren knappen Dreisatzsieg.

Dieser dritte Satz hatte uns übrigens nicht nur einige Nerven, sondern vor allem auch das 1:0 der Deutschen gegen Argentinien gekostet. Denn das Viertelfinale hatte bereits angefangen und ein gewisser Herr Müller der Koksnase mal eben gezeigt, wer hier der Chef im Ring ist. Nach einem missglückten Versuch, meinen Laptop via DVB-T-Antenne ans Laufen zu kriegen, packten wir unsere Sachen und fuhren nach Downtown-Bad-Laer. Auf dem kleinen Marktplatz war eine Großbildleinwand aufgebaut und hier wohnten wir nun die restlichen 70 Minuten dieser unfassbaren Demonstration der Stärke bei. Wahnsinn!

 

Inspiriert von dieser Show wollten auch wir nun den nächsten Schritt tun, der da lautete: Thilo und Nogger, quasi ja auch die Argentinier der NVV-Tour, vernichten! Da hatten wir übrigens doppelt, bzw. in diesem Fall sogar dreifach Lust drauf, denn die beiden hatten uns ja in 2010 schon zweifach geschlagen. Allerdings auf den ersten beiden Turnieren des Sommers und da waren wir ja bekanntlich noch zu sehr geschwächt von der Türkei und dem ganzen Training dort. Jetzt aber, nach fast sechs Wochen so gut wie ohne jegliches Training wussten wir von Anfang an, das es diesmal nicht so laufen wird: Und so war es dann auch. Wir spielten souverän von vorne weg, lagen fast immer in Führung und standen nach einem wirklich zufriedenstellenden 15:13, 15:11 wieder mal im Halbfinale.

 

Tja, und nun stand die schwierigste Entscheidung des Tages an: „Wiederkommen“ oder „Da bleiben“ oder „Zuhause bleiben“? Die Option „Da bleiben“ war ganz schnell verworfen. Und jetzt dürft ihr mal raten, wer wozu tendierte? Naja, da die Frau in einer Beziehung bekanntlich immer die Hosen anhat, machten wir uns am Sonntag nochmal auf die Reise nach Bad Laer. Es war die richtige Entscheidung. Denn wir kamen für ein wunderbares Halbfinale gegen Jan und Porno. Der erste Satz lebte vor allem von Kikis Pfiffen und der Tatsache, dass wir uns nicht nach den selbigen richten wollten. So musste ich zweimal mächtig mit ihr schimpfen. Wäre Nogger nicht da gewesen, ich hätt´ sie über´s Knie gelegt. Erst Recht, nachdem wir uns in Cuxhaven „ausgesprochen“ hatten und sie mir anvertraut hat, dass sie das gerne hat, wenn man sie anschimpft! ;-)

Wie auch immer, letztlich begann unser Niedergang, nachdem Kiki das Schiriamt an ihren Lebensabschnittsgefährten übergeben hatte. Denn Satz eins gewannen wir trotz 18:20-Rückstand am Ende tatsächlich noch mit 24:22, was schon mal echt ne geile Nummer war und irgendwie so sensationell zu diesem Sommer passte. Durchgang zwei lagen wir dann aber relativ früh und kontinuierlich zwei bis drei Punkte hinten, was bis zum 17:21 so bleiben sollte. Satz drei war dann wieder von totalen Emotionen geprägt und beide Teams schenkten sich nichts - wie das eben in so einem Trainingsgruppenduell gegen Jan und Porno ist. Man kennt sich und weiß, dass man richtg Gas geben kann und muss. Ich glaube am Anfang gingen wir in Führung, doch das drehten Jan und Porno dann und bei 14:12 hatten sie zwei Matchbälle. Den ersten wehrten wir mit eigenem Side-Out ab. Danach die Auszeit von Jan und Porno und unsere Taktik war klar: Ball auf Jan und ich löse mich. Und siehe da: Es klappte perfekt, Jan spielt mir den Ball auf die Arme, wir bauen auf, perfektes Zuspiel von Stefan, der Ball steht direkt auf der Netzkante, ich warte auf den Ruf, höre ihn - LINE - spiele den Ball die Linie runter... - und merke erst danach, dass auch Jan sich gelöst hatte. Statt den Ball ohne Block einfach reinzuhämmern, haben Jan und Porno also noch eine Chance, den Sack zuzumachen. Diesmal bleibe ich vorne und das ist ein Fehler, denn Jan spielt tatsächlich nochmal einen Linie-Shot über mich und so ist das Spiel trotz dieser Riesenchance doch verloren.

 

Der Frust hielt sich dennoch in Grenzen, schliesslich war es echt ein rassiges Spiel mit allem was dazu gehört. Dennoch waren wir nicht wirklich böse darüber, das Thilo und Nogger anschließend auf das Spiel um Platz 3 verzichteten...

 

A-Cup Bad Laer 2010 - Die Spiele:

1. Spiel - Winnerrunde: B/D - Sandmeier/Truschkowski    16:14, 15:11

2. Spiel - Winnerrunde: B/D - Grünefeld/Pflüger                   15:12, 11:15, 15:13

3. Spiel - Winnerrunde: B/D - Behlke/Kahofer                       15:13, 15:11

4. Spiel - Halbfinale: B/D - Schneider/Siegmund                  24:22, 17:21, 13:15

5. Spiel - Spiel um Platz 3: B/D - Behlke/Kahofer               15:0, 15:0 (kampflos)

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